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Auch wenn Sie dafür keinen Scheidungsanwalt benötigen, so trennen sich in der Laufe der Intensivwoche der BFA doch die Wege einiger Teilnehmer an den Tagen 5 und 6. Dann beginnen nämlich die spezifischen Vertiefungsseminar.

  • Im Seminar Psychosomatik dreht sich alles um die Behandlung von Schmerzen mit Biofeedback und auch um das sogenannte HRV-Biofeedback.
  • Das Seminar Neurofeedback wiederum hat die Behandlung von ADHS mit Neurofeedback im Zentrum (und Grundlagen des Neurofeedback).

Auf Basis dieser Schwerpunkte finden Sie im heutigen Artikel drei kurze Berichte zu Studien aus ebendiesem Bereich – eine gute Möglichkeit um sich selbst ein Bild über die Effektivität der Methoden zu machen.

Viel Spaß beim Lesen!

P.S: natürlich kann das jeweils andere Therapieseminar bei einem anderen Termin nachgeholt werden.

Biofeedback bei chronischem Rückenschmerz: Eine Meta-Analyse

Biofeedback wird schon seit langer Zeit bei chronischen Rückenschmerzen angewandt. Die vorliegende Studie von Sielski et. al von der Universität Marburg hatte nun das Ziel die Kurzzeit- und Langzeit-Effektivität von Biofeedback als psychologische Behandlungsoption für Rückenschmerz zu untersuchen. Eine Literatursuche ergab 21 verwertbare Studien mit 23 Behandlungsoptionen und 1062 Patienten.

Die Ergebnisse zeigten eine Reduktion der Schmerzintensität und die Stabilität dieser Reduktion über 8 Monate sowie weiters eine Reduktion von Depression, Einschränkung (Disability), Muskelspannung und eine Verbesserung der kognitiven Bewältigung. Auch diese Effekte zeigten sich als relativ stabil. Ein weiteres Ergebnis war, dass längere Biofeedback-Einheiten zu einer größeren Reduktion der Einschränkung und ein größerer Anteil von Biofeedback in der Behandlung zu mehr Reduktion von Depression führt.

Es wird geschlussfolgert, dass Biofeedback zu Verbesserungen in vielfältigen schmerzbezogenen Outcomes führen kann und das kurzfristig und langfristig sowie als eigenständige und adjuvante Behandlung.

Sielski, R., Rief, W., & Glombiewski, J. A. (2017). Efficacy of biofeedback in chronic back pain: a meta-analysis. International journal of behavioral medicine, 24(1), 25-41. https://link.springer.com/article/10.1007/s12529-016-9572-9

HRV-Biofeedback für das Symptommanagament bei Krebsüberlebenden

Späteffekte von Krebs und dessen Behandlung inkludieren zahlreiche Beschwerden wie Schmerzen, Erschöpfung, Stress und Depression, welche über über autonome Dysfunktion mediiert werden. Ein Maß für dieses autonome Dysfunktion ist die Herzratenvariabilität (HRV), wobei gezeigt werden konnte, dass Krebsüberlende geringe HRV-Kohärenz zeigten als Kontrollgruppen.

Da HRV-Biofeedback die Herzkohärenz verbessert, autonome Gesundheit wiederherstellt und die oben genannten Symptome reduziert beschäftigte sich die Arbeit von O`Rourke et. al mit einer HRV-Intervention für diese Gruppe und die Durchführbarkeit dieser Intervention.

Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Anwendung von HRV-Biofeedback als machbar zeigte und liefern erste Ergebnisse, dass HRV-Biofeedback die Herzkohärenz erhöht und:

  1. Schlaflosigkeit
  2. Schmerz
  3. Erschöpfung
  4. Depression
  5. Stress

reduziert. Die Autoren geben an, dass die Intervention daher großes Potential zeigt.

O’Rourke, M. A., Franco, R. A., Sofge, J., Ginsberg, J., Susko, K., Crowley, E., … & Burch, J. (2017). Use of heart rate variability (HRV) biofeedback for symptom management among cancer survivors. http://ascopubs.org/doi/abs/10.1200/JCO.2017.35.15_suppl.10099

Neurofeedback für Kinder mit ADHS in Schulen

Eines der primären Anwendungsgebiete von Neurofeedback ist die Behandlung von ADHS (hier liegt auch der Fokus der Ausbildung) vor Allem bei Kindern. Die vorliegende Studie von Steiner et. al aus Boston verglich

  1. eine Neurofeedbackgruppe
  2. eine Gruppe mit kognitivem Training
  3. eine Kontrollgruppe

bezüglich der Behandlungseffektivität für ADHS bei Schulkindern.

Während beim Neurofeedback die Erhöhung der Beta-Wellen und die Senkung der Theta-Wellen des EEGs trainiert wurde, nutzte die Gruppe mit kognitivem Training verschiedene Aufgaben, welche auf die Kategorien Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis abzielten. Die Kontrollgruppe erhielt während dieses Zeitraums keine Behandlung.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kinden welche Neurofeedback-Training erhielten im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant besser abschnitten (Eltern, Lehrer und Beobachter berichteten von Verbesserungen), während dies beim kognitiven Training nicht der Fall war. Ein weiterer spannender Aspekt war, dass die Kinder in der Neurofeedbackgruppe über die Dauer der Intervention (5 Monate) die Dosierung Ihrer Medikation stabil halten konnte, während diese bei den anderen Gruppen signifikant erhöht werden musste

Die Autoren schließen, dass Neurofeedback ein vielversprechendes Aufmerksamkeitstraining für Kinder mit ADHS darstellt.

Steiner, N. J., Frenette, E. C., Rene, K. M., Brennan, R. T., & Perrin, E. C. (2014). Neurofeedback and cognitive attention training for children with attention-deficit hyperactivity disorder in schools. Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics, 35(1), 18-27. http://www.playattention.com/wp-content/uploads/2011/04/Neurofeedback_and_Cognitive_Attention_Training_for-ADHD-Steiner-2014.pdf