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Für neue Leser ein Zitat zur HRV: “Ein gesundes Herz reagiert auf alle Interaktionen in der Umwelt und auch auf Stimmungen und Gedanken. Diese Veränderungen – Variationen – des Herzrhythmus, bilden die Grundlage der Herzratenvariabilität (HRV). Ein gesundes Herz in einem gesunden Organismus sollte über die Fähigkeit verfügen den zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Herzschlägen zu verändern und sich so an innere oder äußere Einflüsse anzupassen.”

Heute betrachten wir zwei Studien, welche den Effekt von HRV-Biofeedback (welches eben diese Herzratenvariabilität trainiert) auf zwei Indikationen (koronare Herzkrankheit und Major Depression) untersuchten.

HRV-Biofeedback und koronare Herzkrankheit

Eine im Journal “International Journal of Behavioral Medicine” veröffentliche Studie untersuchte den 1-Jahres Effekt von HRV-Biofeedback auf Klienten mit koronarer Herzkrankheit (bzw. auf die kardiovaskuläre Prognose dieser Klienten).

Ablauf
210 Klienten wurden randomisiert einer HRV-BF- oder einer Kontrollgruppe zugeteilt. Die Ergebnisse bestätigten einen Langzeiteffekt von HRV-Biofeedback (z.B. verbesserte kardiovaskuläre Prognose, gesteigerte kardiologische autonome Homöostase oder verringerte Depressions-Werte).

Fazit
Die Autoren ziehen den Schluss, dass HRV-BF eine effektive psycho-physiologische Intervention mit Kurz- und Langzeiteffekten in kardiologischen Rehabilitationsprogrammen ist.

Quelle: Yu, L. C., Lin, I. M., Fan, S. Y., Chien, C. L., & Lin, T. H. (2018). One-Year Cardiovascular Prognosis of the Randomized, Controlled, Short-Term Heart Rate Variability Biofeedback Among Patients with Coronary Artery Disease. International journal of behavioral medicine, 1-12.

HRV-Biofeedback als Ergänzung zur Psychotherapie bei einer Major Depression

Bei einer Major Depression ist die Herzratenvariabilität vermindert. Doch selbst bei erfolgreicher Behandlung der Depression mit üblichen Verfahren (wie Psychotherapie), kehrt die HRV nicht wieder auf ein normales Level zurück. Die vorliegende Studie aus dem International Journal of Psychophysiology untersuchte ob eine Kombination von HRV-Biofeedback (zur Verbesserung der HRV) mit Psychotherapie die Erfolge in der Behandlung der Major Depression erhöht.

Training der HRV mit dem am Seminar genutzen Neuromaster-System

Ablauf
Verglichen wurde:

  • eine Gruppe mit Psychotherapie
  • eine Gruppe mit Psychotherapie und HRV-BF
  • eine Kontrollgruppe (nicht depressiv)

Die Gruppe mit den kombinierten Verfahren zeigte nach 6 Wochen einen Anstieg in der HRV und im Vergleich zur Gruppe, welche “nur” Psychotherapie erhielt einen stärkere Reduktion der depressiven Symptome. Die Psychotherapie-Gruppe zeigte auch keinen Anstieg der HRV.

Fazit
Die Autoren geben an, dass diese Ergebnisse die Ergänzung von Psychotherapie mit HRV-Biofeedback unterstützen.

Quelle: Caldwell, Y. T., & Steffen, P. R. (2018). Adding HRV biofeedback to psychotherapy increases heart rate variability and improves the treatment of major depressive disorder. International Journal of Psychophysiology.